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Sonntag, 25. März 2018

Die Affäre Carambol - Goethe und Schiller ermitteln



Stefan Lehnberg - Die Affäre Carambol
Goethe und Schiller ermitteln
232 Seiten
Verlag: Klett-Cotta / Tropen
gebundener Ausgabe 15 €

Schon die Aufmachung des kleinen gebundenen Büchleins mit der altdeutschen Schrift und der goldenen Prägung macht auf sich aufmerksam. "Goethe und Schiller ermitteln" hat mich dann doch Neugierig gemacht und in der Tat ist der Kriminalroman aus der Perspektive Friedrich Schillers geschrieben, der von seiner Reise mit Johann Wolfgang von Goethe nach Frankfurt berichtet auf der Sie das ein oder andere Abenteuer erleben und in einen Kriminalfall verwickelt werden.

Das Buch spielt 1801 und ist auch dementsprechend in einer der Zeit angepassten, für uns ehr ungewohnten, Sprache geschrieben. Ich persönlich kam sehr gut damit zurecht, würde aber empfehlen in einer Leseprobe kurz rein zu lesen ob einem der Stil zusagt.
Besonders spaß gemacht hat mir der Humor des Buches in Verbindung mit der außergewöhnlichen Sprache.

Der Kriminalfall selbst war unterhaltsam auch wenn für mich der Stil des Buches wichtiger erschien als der Fall selbst. Der Spaß an dem Buch kommt aus meiner Sicht durch die besonderen Charaktere, den Schreibstil und den Humor.
Die geschichtlichen Hintergründe des Buches sind wahr, die Handlungen reine Fiktion.

Ich würde das Buch allen empfehlen die sich an Sprache erfreuen können. Oft wirkte für mich der Humor mancher Passagen nur durch die gewählten Worte und die Sprache an sich. Wer damit wenig anfangen kann oder sich durch den Text quälen muss wird daran keinen Spaß haben, wer sich aber an Formulierungen erfreuen kann und besondere Sätze vielleicht sogar zweimal liest weil es so treffend ausgedrückt wurde, der könnte bei diesem Buch an der richtigen Adresse sein. Das ganze verpackt in einen Kriminalroman für zwischendurch ergibt eine leichte kurzweilige Lektüre. 3,5 - 4 Sterne

Montag, 5. März 2018

Dein Leben gegen meins


Liv Constantine - Dein leben gegen meins
464 Seiten
Verlag: Harper Collins
broschierte Ausgabe 14,99 €

In "Dein Leben gegen meins" von Liv Constantine, welches das Pseudonym der beiden Schwestern Lyanne und Valerie Constantine ist, begleitet der Leser die meiste Zeit Amber die aus ärmlichen Verhältnissen stammt und auf Daphnes perfektes Leben mit viel Geld, Macht und einem attraktiven erfolgreichen Mann neidisch ist. Sie setzt alles daran Daphnes Platz einzunehmen.

Das Buch ist in 3 große Abschnitte gegliedert. Auf gut der ersten Hälfte wird die Geschichte aus Ambers Sicht erzählt. Danach erfahren wir das Leben aus Daphnes Perspektive bevor das Buch in einem gemeinsamen Teil zum Ende kommt.

Der Schreibstil ist einfach und die vielen sehr kurzen Kapitel lassen einen schnell in der Geschichte voran kommen. Dennoch entwickelt sich die Story in der ersten Hälfte des Buches sehr schleppend. Im letzten Drittel nimmt das Buch etwas mehr Fahrt auf und wird spannender obwohl vieles vorhersehbar ist. Das Ende war mir dann im Hinblick auf das langsame Herantasten viel zu zackig abgearbeitet. Oft gab es Stellen an denen ich mir dachte das ist jetzt einfach einen Ticken zu viel des Guten. Ich habe es immer gern etwas subtiler und nicht so aufgesetzt und dadurch oftmals unrealistisch.

Der Roman wird als Thriller auf dem Cover beworben. Für mich hat es sich allerdings nicht wie ein Thriller gelesen. Die Verfilmung des Romans könnte in meinen Augen als Drama tituliert werden auch wenn man gegen Ende, mit unnötigen Gewaltszenen, versucht hat einen Thriller daraus zu machen. Aus diesem Grund hatte ich andere Erwartungen an das Buch. Man bekommt hier viel Drama, Intrigen, hinterhältige Machenschaften in einer Welt von Reichtum, Macht und Geld. In der Welt der Protagonisten dreht sich vieles um Designerkleidung, Schmuck, Aussehen und Statussymbole. Wer an einem solchen Umfeld Interesse hat und so etwas gerne liest, gerne mitfiebert wenn Intrigen gesponnen werden, der ist bei diesem Buch an der richtigen Stelle.
Meinen persönlichen Nerv hat es nicht zu hundert Prozent getroffen. 3 von 5 Sternen