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Freitag, 23. Februar 2018

Kühn hat Ärger


Jan Weiler - Kühn hat Ärger
394 Seiten
Piper Verlag
gebundene Ausgabe 20 €


Polizeihauptkommissar Martin Kühn ist die titelgebende Hauptfigur in Jan Weilers neuem Roman "Kühn hat Ärger".
Der Krimifall dreht sich um den Mord an dem 17 jährigen Amir der aus sozial schwachen Verhältnissen kommt und durch eine Reihe von Ereignissen Familienanschluss an die reiche, in Grünwald lebende, Familie van Hauten findet.

Doch Jan Weilers Roman ist wie ich finde kein typischer Krimi, was auch gut so ist. Der Leser bekommt viel mehr geboten als eine einfache Kriminalgeschichte. Oft sind die Erzählungen ausschweifend und man bekommt Einblicke in Kühns Gedankenwelt und lernt den Kommissar und sein Umfeld persönlich kennen. Gerade die Erzählungen am Rande der "eigentlichen Story" machen für mich das Buch besonders und interessant. Genau das ist die gute Geschichte an dem Buch und bringt Nähe, natürlich in Verbindung mit dem Fall der alles zusammenhält. Dies gemeinsam mit dem wortgewandten Schreibstil des Autors machen einfach Spaß zu lesen. Das Buch ist intelligent, spannend und witzig trotz eines ernsten Themas. Die Geschichte macht nachdenklich über die Gesellschaft und der Hilflosigkeit der man manchmal ausgesetzt ist ohne jedoch dabei zu aufdringlich zu sein. Martin Kühn, der Hauptprotagonist war mir sehr sympathisch und ich werde auf jeden Fall noch Band 1 der Reihe "Kühn hat zu tun" lesen auch wenn ich befürchte das ich mich mit dem aktuellen Fall in Hinblick auf den ersten Band eventuell gespoilert habe.
In meinen Augen hat Jan Weiler mit diesem Buch alles richtig gemacht. 5 Sterne

Mittwoch, 14. Februar 2018

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente

Peter Bognanni - Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
271 Seiten
Hanser Verlag
gebundene Ausgabe 18 €

Klappentext:
Getroffen haben sich Tess und Jonah nur ein einziges Mal. Obwohl sie sieben Monate zusammen waren. In dieser Zeit haben sie alles miteinander geteilt per Chat, Facebook, Tweets, haben sich herzzerreißende E-Mails geschrieben, ihr Innerstes preisgegeben, sich gegenseitig ihre Liebe erklärt. Und trotzdem hat Tess es nicht kommen sehen: Jonahs Selbstmord. Doch Tess sendet weiter Nachrichten an Jonah, ihre erste Liebe. Es ist ihre Art, die Trauer zu verarbeiten. Und eines Tages erhält sie tatsächlich Antwort …

Das Cover und der Klappentext des Buches haben mich sofort angesprochen.
Der Titel passt im Nachhinein auch gut zum Inhalt des Buches. Den Klappentext fand ich jedoch etwas irreführend. Zumindest hatte ich mir eine andere Geschichte darunter vorgestellt.
Vom Entstehen der Onlinefreundschaft und der sieben Monate dauernden Beziehung erfährt man so gut wie nichts. Die Geschichte setzt recht unvermittelt beim Verlust ein und wie Tess versucht damit umzugehen. Es dreht sich alles um Tod, Verlust und Beerdigungen ohne tiefer auf die Beziehung und die Protagonisten einzugehen. Tess selbst konnte mir im ganzen Buch nicht wirklich ans Herz wachsen. Sie ist zickig und hat öfter einen unangemessenen Umgangston mit Ihren Mitmenschen, dadurch wirkt sie in meinen Augen unreif und nicht ganz so erwachsen und ernst zu nehmend wie sie gerne wäre.
Die Geschichte selbst hatte für mich keinen zusammenhängenden Fluss eingenommen. Es kam mir mehr vor wie verschiedene, zum Thema passende, Episoden die aneinander gereiht wurden. Ich hatte das ganze Buch über das Gefühl das der Autor eine Grundidee eines Themas hatte das er vermitteln wollte und hat versucht darum eine Geschichte zu basteln. Ab und zu fanden Handlungen mehr aus dem Grund statt weil man sie dafür benötigte eine Gewisse Sache zu verdeutlichen und nicht für die Geschichte selbst. So sind auch Personen einfach so aufgetaucht weil sie gerade gebraucht wurden aber es wurde nicht tiefer auf sie Eingegangen. Auch die Hauptprotagonisten blieben ehr blass und man hat wenig über sie erfahren. Dadurch konnte selbst dieses Thema keine Emotionen bei mir wecken. Das im Zusammenspiel mit der oft unlogischen und etwas überzogenen Handlung hat für mich leider nicht funktioniert. Etwas subtiler wäre an vielen Stellen besser gewesen und man hätte den Kern dennoch verstanden.
Insgesamt konnte das Buch mich leider nicht überzeugen obwohl ich so gespannt war auf das Entstehen einer online Liebe und die Trauer über den Verlust. Ich hatte ein emotionales Buch erwartet aber eigentlich ging es mir wie Tess mit Jonahs, ich habe das Gefühl die Protagonisten gar nicht richtig kennengelernt zu haben dafür wurde man mit dem Thema Tod überhäuft.

Montag, 5. Februar 2018

Lesemonat Januar 2018

Im Januar habe ich drei Bücher gelesen. Ins Jahr gestartet bin ich mit Totenfang von Simon Beckett, der aktuelle und 5. Band der David Hunter Reihe. Angefangen mit Chemie des Todes, was mich sofort begeistert hatte, habe ich nun alle bisher erschienenen Bände der Reihe gelesen und fand sie alle toll. Ich hoffe Simon Beckett wird noch weiter an der Reihe schreiben.

Danach habe ich einen Jugendthriller gelesen. Dreh dich nicht um von Jennifer L. Armentrout. Die Autorin ist hauptsächlich durch Ihre Lux-Reihe bekannt welche ich allerdings nach dem zweiten Band erstmal auf Eis gelegt habe. Dieser Einzelband hat mir als Jugendthriller aber sehr gut gefallen. Die Geschichte um zwei verschwundene Mädchen von denen Eines eines Tages ohne Gedächtnis zurück kehrt war durchweg Spannend. Natürlich gab es für ein Jugendbuch typisch auch ein bisschen "Highschool" und "Lovestory" aber in maßen und das Ende konnte überraschen.

Ransom Riggs - Die Insel der besonderen Kinder stand schon lange auf meinem "to-read". Den Anfang des Buches fand ich auch unheimlich gut. Alleine schon die Aufmachung des Buches mit den Fotos, Jacob als Charakter, seinen besten Freund (den man leider nur kurz kennengelernt hat), die Schreibweise und der Humor ... den ersten Teil des Buches habe ich verschlungen. Danach ist die Geschichte leider für meinen Geschmack recht abgeflacht. Das Geheimnis und die Spannung waren weg und ich konnte so manche Handlung nicht wirklich nachvollziehen.