Peter Bognanni - Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
271 Seiten
Hanser Verlag
gebundene Ausgabe 18 €
Klappentext:
Getroffen haben sich Tess und Jonah nur ein einziges Mal. Obwohl sie sieben Monate zusammen waren. In dieser Zeit haben sie alles miteinander geteilt per Chat, Facebook, Tweets, haben sich herzzerreißende E-Mails geschrieben, ihr Innerstes preisgegeben, sich gegenseitig ihre Liebe erklärt. Und trotzdem hat Tess es nicht kommen sehen: Jonahs Selbstmord. Doch Tess sendet weiter Nachrichten an Jonah, ihre erste Liebe. Es ist ihre Art, die Trauer zu verarbeiten. Und eines Tages erhält sie tatsächlich Antwort …
Das Cover und der Klappentext des Buches haben mich sofort angesprochen.
Der Titel passt im Nachhinein auch gut zum Inhalt des Buches. Den Klappentext fand ich jedoch etwas irreführend. Zumindest hatte ich mir eine andere Geschichte darunter vorgestellt.
Vom Entstehen der Onlinefreundschaft und der sieben Monate dauernden Beziehung erfährt man so gut wie nichts. Die Geschichte setzt recht unvermittelt beim Verlust ein und wie Tess versucht damit umzugehen. Es dreht sich alles um Tod, Verlust und Beerdigungen ohne tiefer auf die Beziehung und die Protagonisten einzugehen. Tess selbst konnte mir im ganzen Buch nicht wirklich ans Herz wachsen. Sie ist zickig und hat öfter einen unangemessenen Umgangston mit Ihren Mitmenschen, dadurch wirkt sie in meinen Augen unreif und nicht ganz so erwachsen und ernst zu nehmend wie sie gerne wäre.
Die Geschichte selbst hatte für mich keinen zusammenhängenden Fluss eingenommen. Es kam mir mehr vor wie verschiedene, zum Thema passende, Episoden die aneinander gereiht wurden. Ich hatte das ganze Buch über das Gefühl das der Autor eine Grundidee eines Themas hatte das er vermitteln wollte und hat versucht darum eine Geschichte zu basteln. Ab und zu fanden Handlungen mehr aus dem Grund statt weil man sie dafür benötigte eine Gewisse Sache zu verdeutlichen und nicht für die Geschichte selbst. So sind auch Personen einfach so aufgetaucht weil sie gerade gebraucht wurden aber es wurde nicht tiefer auf sie Eingegangen. Auch die Hauptprotagonisten blieben ehr blass und man hat wenig über sie erfahren. Dadurch konnte selbst dieses Thema keine Emotionen bei mir wecken. Das im Zusammenspiel mit der oft unlogischen und etwas überzogenen Handlung hat für mich leider nicht funktioniert. Etwas subtiler wäre an vielen Stellen besser gewesen und man hätte den Kern dennoch verstanden.
Insgesamt konnte das Buch mich leider nicht überzeugen obwohl ich so gespannt war auf das Entstehen einer online Liebe und die Trauer über den Verlust. Ich hatte ein emotionales Buch erwartet aber eigentlich ging es mir wie Tess mit Jonahs, ich habe das Gefühl die Protagonisten gar nicht richtig kennengelernt zu haben dafür wurde man mit dem Thema Tod überhäuft.
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